Toyota
Crossover SUV C-HR
                

Februar 2019

Anders als die Dampfmaschine und dem Elektromotor kann der Verbrennungsmotor seine nutzbare Kraft nur in einem eng begrenzten Drehzahlbereich abgeben. Deshalb benötigt er ein Getriebe, weil die Drehzahl des Motors an die Fahrgeschwindigkeit des Autos angepasst werden muss. Die Regel sind 5-6 Gang Getriebe. Bei Porsche gibt es eine Siebengang-Schaltbox, der neue Hyundai Santa Fe fährt mit acht Gängen und ZF bietet sogar eine Automatik mit neun Gängen an, die 9HP. Der hybride Toyota C-HR ist jedoch mit einem CVT-Getriebe bestückt. CVT steht für Continuously Variable Transmission, also ein stufenloses Getriebe, das einen begrenzten Regelbereich hat. Ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor und CVT benötigt eine Anfahrkupplung. Einfache CVT-Getriebe haben den unangenehmen Effekt, dass die Drehzahl beim Gasgeben der eigentlichen Geschwindigkeit leider vorauseilt. Das Aufheulen des Motors klingt genau so, als würde die Kupplung ständig schleifen.

Im Crossover SUV Toyota C-HR sind, bedingt durch sein grünes Hybrid-Herz, die Gene des Toyota Prius spürbar. Mit bedächtigem Druck auf das Gaspedal fährt der C-HR bis etwa 30 km/h rein elektrisch. Der Verbrenner schaltet sich erst zu, wenn der Batterie die Kraft ausgeht. Tritt man nämlich richtig aufs Gaspedal ändert sich die Situation. Ich meine das ist aber gewöhnungsbedürftig. Denn der Vierzylinder klingt dann nicht nur angestrengt und laut, sondern es ist beim Überholen mitunter einige Vorsicht geboten. Das zwischen Motor und Antriebswellen zwischengeschaltete, stufenlose Automatikgetriebe verhindert ein zügiges Anfahren. Es wird wie erwähnt vorrangig laut, es passiert nichts außer dem etwas asynchronen Hybrid-Feeling. Das sehr progressive Design des Fahrzeuges vermittelt eigentlich etwas anderes. Bei dem Entwurf hat man auch eine gute Sicht nach hinten stark vernachlässigt. Ohne die Hilfsmittel wie die Bordkameras wäre die Sicht eine schlichte Katastrophe. Ansonsten ist es aber ein interessantes Auto. Es ist sehr entspannend zu bewegen.

Der Vierzylinder läuft lange im optimalen Drehzahlbereich und verbrennt wenig Kraftstoff. Es ist immer die selbe Fragestellung. Was erwarte ich von einem Fortbewegungsmittel. Möchtest du Sprit sparen? Soll es dich lediglich von A nach B führen? Ist das Äußere mehr oder wenig nicht so wichtig oder stehst du mehr auf Design? Findest du mit einem unscheinbaren Kleinwagen das Auslangen oder willst du mit dem fetten SUV beim Opernball vorfahren? Ist dir Geschwindigkeit wichtig? Dann darfst du demnächst manche Marken nicht mehr fahren. Bist du schon auf der grünen Welle? Dann käme ohnehin nur die E-Mobilität in Frage. Wofür man sich immer entscheidet, alles hat Vor- und Nachteile, einiges ist mitten in der Entwicklung. Zugegeben - diese nimmt rasante Züge an. Toyota war dabei immer ein großer Pionier.

FAZIT: Der Crossover SUV Toyota C-HR ist der perfekte Gleiter. Er ist völlig ungeignet für Hektiker und Menschen mit Hast.

Prof. Ali Meyer | Editor-in-Chief | IN VINO VERITAS | 28. Februar 2019◼